WE Knife Tyro: Neuer Superlock

Die fünf verschiedenen Varianten des Tyro. Snecx selbst hatte nur die Standard-Version gefertigt. Foto: WE
WE Knife Tyro bei Knyfe kaufen
WE Knife Tyro WE24001-1 Taschenmesser schwarz CPM-20CV Titan Superlock Drop-Point Daumenloch
Auf Lager
Gesamtlänge |
17,1 cm |
---|---|
Klingenlänge |
7,4 cm |
Klingenstärke |
3,3 mm |
Gewicht |
109 g |
Artikeltyp |
Taschenmesser |
Klingenmaterial |
CPM-20CV |
Griffmaterial |
Titan |
Öffnungshilfe |
Daumenloch |
Öffnung |
Manuell |
Farbe |
gold ,schwarz |
Klingenfarbe |
schwarz |
Herkunft |
China |
Besonderheiten |
Fangriemenöse |
Grifflänge |
9,8 cm |
Klingenfinish |
blackwashed |
Klingenform |
Drop-Point |
Klingenausführung |
Plain edge |
Schleifmethode |
Flachschliff |
Härtegrad |
59 HRC |
Klingenhöhe |
3 cm |
Einhandöffnung |
Ja |
Pocketclip |
Ja |
Pocketclip-Seite |
links ,rechts |
Designer |
Snecx Tan |
Verschluss |
Superlock |
Pocketclip-Position |
Tip Down ,Tip Up |
Serie |
Tyro |
WE Knife Tyro WE24001-2 Taschenmesser grau CPM-20CV Titan Superlock Drop-Point Daumenloch
Auf Lager
Gesamtlänge |
17,1 cm |
---|---|
Klingenlänge |
7,4 cm |
Klingenstärke |
3,3 mm |
Gewicht |
109 g |
Artikeltyp |
Taschenmesser |
Klingenmaterial |
CPM-20CV |
Griffmaterial |
Titan |
Öffnungshilfe |
Daumenloch |
Öffnung |
Manuell |
Farbe |
grau |
Klingenfarbe |
silber |
Herkunft |
China |
Besonderheiten |
Fangriemenöse |
Grifflänge |
9,8 cm |
Klingenfinish |
stonewashed |
Klingenform |
Drop-Point |
Klingenausführung |
Plain edge |
Schleifmethode |
Flachschliff |
Härtegrad |
60 HRC |
Klingenhöhe |
3 cm |
Einhandöffnung |
Ja |
Pocketclip |
Ja |
Pocketclip-Seite |
links ,rechts |
Designer |
Snecx Tan |
Verschluss |
Superlock |
Pocketclip-Position |
Tip Down ,Tip Up |
Serie |
Tyro |
WE Knife Tyro WE24001-3 Taschenmesser bronze CPM-20CV Titan Superlock Drop-Point Daumenloch
Auf Lager
Gesamtlänge |
17,1 cm |
---|---|
Klingenlänge |
7,4 cm |
Klingenstärke |
3,3 mm |
Gewicht |
109 g |
Artikeltyp |
Taschenmesser |
Klingenmaterial |
CPM-20CV |
Griffmaterial |
Titan |
Öffnungshilfe |
Daumenloch |
Öffnung |
Manuell |
Farbe |
bronze |
Klingenfarbe |
schwarz |
Herkunft |
China |
Besonderheiten |
Fangriemenöse |
Grifflänge |
9,8 cm |
Klingenfinish |
blackwashed |
Klingenform |
Drop-Point |
Klingenausführung |
Plain edge |
Schleifmethode |
Flachschliff |
Härtegrad |
59 HRC |
Klingenhöhe |
3 cm |
Einhandöffnung |
Ja |
Pocketclip |
Ja |
Pocketclip-Seite |
links ,rechts |
Designer |
Snecx Tan |
Verschluss |
Superlock |
Pocketclip-Position |
Tip Down ,Tip Up |
Serie |
Tyro |
Mit dem Tyro hat WE Knife das neue Design von Snecx Tan veröffentlicht. Das Messer kommt mit einer modifizierten Version seines Superlocks.
Das Vision FG war für WE Knife eines der meistverkauften Messer des vergangenen Jahres. Insbesondere aufgrund seines Preis-Leistungsverhältnisses und des innovativen Superlock-Verschlusses konnte es viele Messerliebhaber begeistern. Nun hat der chinesische Hersteller mit dem Tyro das nächste Modell aus der Feder des renommierten Designers Snecx Tan aus Malaysia veröffentlicht.
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Im Lieferumfang des WE Knife Tyro ist eine Ersatzschraube erhalten, damit das durch das Entfernen des Pocketclips entstehende Loch wieder verschlossen werden kann. Foto: WE
Prototyp bereits 2023 zu sehen gewesen
Hierbei handelt es sich um ein etwas kompakteres Messer, ebenfalls mit dem Superlock-Mechanismus. Bereits Ende 2023 konnte man auf dem Instagram-Kanal von Snecx bereits ein Video sehen, in welchem der Verschluss eines Prototyps getestet wurde. Dabei wurde das Tyro mehrmals ausgeklappt mit der Oberseite auf eine harte Holzkante geschlagen, um zu veranschaulichen, wie stabil der Verschluss tatsächlich ist. Das Ergebnis: Sowohl Messer als auch der Superlock blieben unbeschädigt.
Snecx hatte bereits damals angekündigt, dass das Tyro wegen seiner unterschiedlichen Bauweise nicht mit vorherigen Vision-Modellen vergleichbar sei. „Für mich ist es ein neuer Ansatz, der von Grund auf für einen völlig anderen Zweck entwickelt wurde“, schrieb er damals auf Instagram. Anfang dieses Jahres gab er schließlich ein weiteres Update zum Produktionsverlauf des Tyro und erklärte etwas ausführlicher, warum die Veröffentlichung des Messers auf sich warten ließ: „Bei diesem neuen Modell kann ich den gesamten Verschluss aufgrund der unterschiedlichen Designanforderungen des Messers auf ein sehr kleines Teil reduzieren. Der Verschluss selbst beherbergt die Feder und ist nur unwesentlich größer als die Feder selbst.“
Vom Designer Snecx Tan selbst gibt es nur wenige Fotos. Dieses hier stammt aus dem Jahr 2016 und zeigt ihn in der Schweiz. Foto: WE
Messer-Leidenschaft begann in Europa
Die Geschichte des Mannes hinter Snecx ist dabei mindestens genauso spannend wie einzigartig. Laut eigenen Angaben entstand die Idee, ein eigenes Messer zu entwerfen, im Rahmen einer Europareise im Jahr 2015. In der Schweiz entdecke er zahlreiche Messergeschäfte und war umgehend begeistert: „Ich wusste sofort, dass das mein neues Hobby werden würde.“
Doch bereits kurze Zeit später wurde seine Reise von einem Unglück überschattet, welches sich letztendlich als Anfang seiner Messermacher-Karriere herausstellen sollte. Bei einem seiner Messer löste sich nach einigen Tagen die Gelenkschraube, wodurch es bis zu seiner Rückkehr nicht mehr zu gebrauchen war. „Das war der erste schlechte Eindruck, der zu meiner Besessenheit von der Bauweise von Klappmessern führte“, erklärt er.
Klappmesser seien viel zu kompliziert im Aufbau
Der Beginn von Snecx: Sein IFS-20 verzichtet komplett auf Schrauben und lässt sich in 60 Sekunden komplett zerlegen. Foto: WE
Im Anschluss machte er sich auf die Suche nach weiteren Messern, um sie in ihre Einzelteile zu zerlegen. „An diesem Punkt wurde es frustrierend. Ein Klappmesser auseinanderzunehmen ist keine gute Erfahrung. Bald entwickelte ich eine Reihe von Kriterien für die Dinge, die ein perfektes Messer für mich ausmachen. Aber es scheint, als gäbe es mein perfektes Messer einfach nicht.“
Besonders kritisch war Snecx gegenüber der Bauweise moderner Klappmesser, die nur mithilfe von Werkzeug und nur, „wenn es unbedingt nötig“ sei, auseinandergebaut werden sollten, und verglich seine Messer mit dem Aufbau von Schusswaffen. „Kein Schraubensicherungsmittel, kein Klebstoff. Du musst keinen Schraubenzieher für die Wartung mitbringen. Und das Auseinanderbauen macht Spaß! Warum können Klappmesser nicht genauso sein?
Diese Frage sollte er sich bereits wenige Jahre später mit seinem ersten Prototypen, dem IFS-20, selbst beantworten. Beim Aufbau des Messers verzichtete Snecx vollständig auf den Einsatz von Schrauben. Laut eigenen Angaben könne das Messer ohne Vorerfahrung und zusätzliche Werkzeuge innerhalb von 60 Sekunden in seine 18 Einzelteile zerlegt werden, was die Reinigung und Pflege ungemein erleichtert.
Erstes Messer bleibt Prototyp
Links Custom Knife, rechts Serienversion: Das Tyro ist ursprünglich ein Design von Snecx Tan und wurde von WE Knife in Massenproduktion gefertigt. Foto: WE
Allerdings wurde ihm gleichzeitig klar, warum sich bisher niemand auf diese Bauweise von Klappmessern spezialisierte: „Es ist einfach zu lächerlich teuer und es gibt wahrscheinlich keinen Markt für so etwas“, schreibt er in einem Instagram-Post. „Trotzdem musste ich es fertigstellen und dieses Kapitel einer einjährigen Reise abschließen. Es ist ziemlich anstrengend geworden. Die gute Nachricht ist, dass ich endlich dieses Traummesser in der Hand halte!“
Und tatsächlich hat es das IFS-20 nie über den Status eines Prototypen hinausgeschafft, allerdings eher aus dem Grund, weil es nie die Absicht von Snecx war, das Messer in Serienproduktion zu geben. Es sollte ein privates Projekt bleiben, und so wurden insgesamt nur fünf IFS-20 gebaut. Laut eigenen Angaben hat er drei Exemplare behalten, wovon eines als Vitrinenstück, eines für Stresstests und eines als Teil seines persönlichen EDC dient.
Andere Hersteller kopieren seine Designs
Nur knapp 10 Zentimeter misst das Tyro im geschlossenen Zustand. Foto: WE
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass andere Hersteller den Wunsch von Snecx, das Messer nicht als Serienmodell zu veröffentlichen, schlichtweg ignorierten. So fanden sich bereits ein Jahr nach der Vollendung seines Projekts Klone von dubiosen Marken auf verschiedenen Online-Shops, insbesondere im asiatischen Raum.
„Am Anfang konnte ich nicht verstehen, warum sich jemand so viel Mühe gibt, das Messer zu kopieren. Warum nicht eine eigene, originelle Idee entwickeln?“ Mittlerweile habe er aber mit dem Fakt, dass seine Designs regelmäßig kopiert werden, seinen Frieden gefunden. „Ich habe diese Reise zwar mit dem IFS-20 begonnen, aber ich bin wirklich froh, dass dieses Kapitel abgeschlossen ist. Warum? Weil ich noch radikalere Ideen habe, denen ich nachjage. Ich habe nur sehr wenige Gründe, zurückzublicken. Heute schreite ich voran, wohl wissend, dass ich ein Ziel im Nacken habe. Irgendetwas mache ich wohl richtig.“
Debatte um Kopie-Vorwürfe zwischen Superlock und Shark Lock
Das Kernstück seines innovativen Superlocks, welcher zunächst als Recoil Lock in einigen Modellen von Tuya Knife der Öffentlichkeit präsentiert wurde, ist eine bewegliche Metallzunge, welche in Längsrichtung beweglich ist. Das hintere Ende ist als Gabel gestaltet und „umarmt“ einen Bolzen, der als Führung dient. Das vordere Ende ist eine Art Haken, welcher bei geöffneter Klinge in eine Aussparung zwischen Klingenwurzel und einem weiteren Bolzen gleitet. So wird die Klinge arretiert und ein Zuklappen verhindert.
Besonders im Vergleich mit anderen Modellen wie dem WE Knife Swiftfin merkt man, dass das Tyro eher klein geraten ist. Foto: WE
In den vergangenen Jahren ist es innerhalb des Messerszene immer wieder zu Streitigkeiten gekommen, da der ehemalige Cold Steel-Designer Andrew Demko unter dem Namen Shark Lock einen ähnlichen Verschlussmechanismus patentieren lassen und in den Messern seiner Eigenmarke Demko Knives verwendet hat.
Aufmerksame Nutzer hatten daraufhin in einschlägigen Foren spekuliert, dass hier das Design des Superlock von Snecx kopiert wurde, allerdings ohne die Angabe des Ursprungs. Im Messerbau ist es schließlich seit jeher Gang und Gebe, den Erfinder der grundlegenden Technik für ein System zur Klingenverriegelung zu erwähnen, wenn man es unter einem anderen Markennamen verwendet.
Beide arbeiteten unabhängig voneinander an ihren Verschlussmechanismen
Doch tatsächlich hat Demko die Idee von Snecx keineswegs kopiert. Während Demko nach eigener Aussage bereits nach der Veröffentlichung des Scorpion Locks, welcher bei Cold Steel 2015 erstmals zum Einsatz kam, den Shark Lock entwickelte, hat Snecx die Entwicklung seines Superlocks erst Ende 2018 publik gemacht. Das erste Serienmesser mit Shark Lock, das AD20.5, erschien Mitte 2021, während der Superlock unter seinem „echten“ Namen erstmals Verwendung im knapp einem Jahr später veröffentlichten WE Knife Vision R fand, welches die Grundlage für die späteren Vision-Modelle der Schwestermarke CIVIVI war.
Andrew Demko arbeitete also bereits an seinem Shark Lock, bevor überhaupt bekannt war, wer Snecx Tan eigentlich ist. Doch auch Snecx hatte zum Zeitpunkt der Entwicklung des Superlocks keine Kenntnis von der Arbeit Demkos. Beide arbeiteten einfach zeitgleich an sehr ähnlichen Verschlussmechanismen.
Wichtig zu erwähnen ist allerdings, dass die Verschlusssysteme lediglich sehr ähnlich und nicht identisch sind. Beim Superlock handelt es sich nämlich um einen vollständig geöffneten Mechanismus, bei dem die gesamte Metallzunge ohne Demontage herausgezogen werden kann. Der Shark Lock ist währenddessen mit zwei Stiften verschraubt und muss, beispielsweise zum Reinigen, vollständig zerlegt werden.
Superlock beim neuen Tyro angepasst
Aufgrund der Größe des neuen Tyro-Modells musste Snecx den Superlock stark modifizieren, um es auf den kleineren Formfaktor anzupassen: „Ich musste ihn so einstellen, dass er so stark wie möglich verriegelt, ohne zu klemmen und schwer zu entriegeln zu sein.
WE Knife-typisch ist bei der Top-Variante Damaststahl statt CPM-20CV verbaut. Foto: WE
Wie bei den meisten Dingen ist der Winkel des Verriegelungskeils entscheidend um zu beurteilen, wie gut der Verschluss funktioniert“, erklärt Snecx. „Wenn man es mit der Einfachheit der Bedienung etwas zu weit treibt, kann es passieren, dass sich das Messer schon bei einem Stoß entriegelt. In der Regel ziehe ich es daher vor, die Geometrie des Verschlusses so einzustellen, dass sie Stärke und Stoßfestigkeit begünstigt.“
Abseits des innovativen Verschlusses kommt das Messer mit einer etwas über sieben Zentimeter langen Klinge, bestehend aus CPM-20CV. Der flachgeschliffene Stahl glänzt mit seiner herausragenden Schnitthaltigkeit und Härte und ist für alltägliche Schneidaufgaben ideal geeignet. Die Drop-Point-Klinge verfügt zudem über ein Daumenloch, über welches das Messer einhändig geöffnet werden kann.
Griffschalen aus Titan und mit Skelett-Bauweise
Die skelettierten Griffschalen bestehen aus Titan und erinnern vom Aussehen her an das legendäre Paraframe von Gerber. Dort besteht der Griff zwar aus Edelstahl, die Löcher haben aber die gleiche Funktion: Sie sollen das Gewicht reduzieren. Und das funktioniert, denn inklusive des umsetzbaren Pocketclips bringt das Tyro 109 Gramm auf die Waage. Damit ist es zwar immer noch etwas schwerer als ein vergleichbares Benchmade Bugout, aber leichter als ein etwa gleich großes Titan-Messer ohne Skelett-Bauweise, wie beispielsweise dem Zero Tolerance 0562TI (155 Gramm).
Wer das Gewicht allerdings noch um ein paar Gramm nach unten korrigieren möchte, der kann den Taschenclip natürlich auch ganz abschrauben. Snecx war es wichtig, dass WE Knife hierfür eine kleine Ersatzschraube der Packung beilegt, damit das durch das Entfernen des Pocketclips entstehende Loch wieder verschlossen werden kann. „Es ist viel einfacher, keine beizulegen - weniger Fragen und unnötige Spekulationen - also hoffe ich, dass sich der kleine Aufwand als positiv erweisen wird“, schreibt er dazu auf Instagram.
Satter Aufpreis für Damaststahl
Das WE Knife Tyro ist zum Marktstart in fünf verschiedenen Ausführungen erschienen. Zu den „Standard“-Versionen in schwarz und silbern gesellen sich neben einer bronzenen und blauen Variante auch noch ein Top-Modell, welches mit einer Klinge aus schwedischem Hakkapella Damasteel auftrumpft.
Preislich ordnet sich das Tyro bei knapp über 250 Euro ein, für den Damaststahl zahlt man allerdings einen stattlichen Aufpreis und landet bereits über der 600-Euro-Marke. Grund zur Hektik gibt es aber keine, denn das Messer ist nicht limitiert.